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Channel: Sport & Freizeit Archive - Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Luftiges Abenteuer: Olaf Vandrey fliegt mit der Cessna über das schöne Havelland!

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Wenn die Arbeit in seinem IT-Unternehmen VAN-IT geschafft ist, widmet sich der Falkenseer Olaf Vandrey (50) seinem Hobby. Er steigt auf dem Flugplatz „Bienenfarm“ in eine Oldtimer-Cessna – und hebt ab. Von oben hat er den perfekten Blick auf das Havelland. Um die Kosten zu reduzieren, dürfen gern Gäste mitfliegen. Und dabei aus dem Cockpit heraus einen Blick auf ihr Haus werfen. (ANZEIGE)

Wenn man den ganzen Tag Netzwerke konzipiert, Server aufbaut und Daten in Cloud-Systemen speichert, darf die Freizeitgestaltung ruhig ein wenig „analoger“ ausfallen.

Der Falkenseer IT-Experte Olaf Vandrey löst gern die Computerprobleme von Firmen und Privatanwendern aus der Region. Seit zwei Jahren kümmert er sich in Berlin und im Havelland um den Aufbau und die Wartung von Computersystemen. Am Wochenende aber bleibt der Computer oft ausgeschaltet. Dann verwandelt sich Olaf Vandrey von einem begabten Kabelzieher und Bits&Bytes-Versteher in einen waschechten Piloten. In dieser Funktion zieht es ihn auf den nahen Flugplatz „Bienenfarm“, der zwischen dem Marienhof in Ribbeck und dem Nauener Örtchen Berge mitten auf der grünen Wiese liegt.

Olaf Vandrey: „Vor vier Jahren in Bayern dachte ich mir: Bis ich 50 Jahre alt bin, möchte ich gern den Flugschein haben. Das habe ich geschafft. Ich habe meinen Flugschein im Oktober 2019 in Trollenhagen in Mecklenburg-Vorpommern gemacht. Seidem war ich bereits über einhundert Flugstunden in der Luft. Auf der ‚Bienenfarm‘ chartere ich gern eine Cessna 172 ROQuett. Sie gehört zwei Berlinern, die sie auf dem QUAX-Oldtimer-Flugplatz untergestellt haben. Die Cessna passt hier sehr gut hin, denn sie ist selbst ein echter Oldtimer. Sie stammt aus dem Jahre 1959 und ist noch komplett analog gebaut. Sie ist also das absolute Gegenstück zu meinem Beruf. Für mich ist das analoge Fliegen ein guter Ausgleich zum rein digitalen Arbeiten am Computer.“

Das Chartern, das Flugbenzin und die Flugplatzgebühren: Fliegen ist kein preiswertes Hobby. Aus diesem Grund lädt Olaf Vandrey interessierte Personen oder Familien dazu ein, ihn einfach zu begleiten – hoch oben in der Luft: „Ich bin kein kommerzieller Anbieter. Ich nehme meine Gäste auf der Basis der Kostenteilung zum Selbstkostenpreis mit. Ein kleiner halbstündiger Rundflug über Falkensee und Umgebung kostet so etwa 40 Euro pro Person. Wir sind in unserer Route aber nicht beschränkt. Wir können bis zur Ostsee fliegen, uns Potsdam anschauen oder Berlin aus der Luft betrachten. Ich war auch schon über dem Spreewald unterwegs.“

Die Cessna 172 bietet Platz für bis zu drei Mitflieger, die in der Corona-Zeit einen negativen Test vorzeigen müssen. Vor Ort steht dem Piloten aber auch eine Cessna 150 – Juliett Golf zur Verfügung, die das Abheben zu zweit gestattet.

Olaf Vandrey: „Weil der Flughafen Tegel geschlossen wurde, gelten die alten Kontrollzonen über Falkensee nicht mehr und wir können jetzt ganz frei in Richtung Berlin fliegen und über Falkensee eine Runde drehen – das ist überhaupt gar kein Problem mehr. Viele Havelländer würden gern einmal ihr Haus von oben sehen. Hier steuere ich die Cessna so, dass man ein Foto sehr gut aus dem Seitenfenster heraus mit dem Smartphone schießen kann. Fotos mit der großen Kamera und einem Teleobjektiv funktionieren nicht so gut, weil es doch sehr wenig Platz in der Kabine des Flugzeugs gibt. Und auch, weil alles vibriert und die Aufnahmen schnell verwackeln.“

Nur wenige Gäste saßen vorher schon einmal in einem so kleinen Flugzeug, in dem alles wackelt, das nur von einem einzelnen Motor in der Luft gehalten wird und das unter den Wolken durch die Luft schwebt und nicht darüber. Muss man nicht Angst haben in so einer kleinen Maschine?

Angst sollte man nicht haben – nur Respekt!

Olaf Vandrey: „Angst sollte man nicht haben. Wer Angst hat, sollte nicht einsteigen. Das gilt aber auch für die ganz großen Flieger. Wir fliegen ja alle nach dem gleichen Prinzig, ganz egal, ob das der große Urlaubsflieger oder die kleine Cessna ist. Ich sage zu meinen Mitfliegern immer, dass sie keine Angst zu haben brauchen. Selbst im ungewöhnlichen Fall, dass einmal der Motor ausgeht. Wir haben sehr breite Flügel und segeln dann einfach zu Boden. Hier suchen wir uns eine geeignete Notlandefläche wie etwa eine breite leere Straße oder eine Wiese.“

Wer mit der Cessna 172 abhebt, bekommt auf jeden Fall richtig viel zu sehen – wenn das Wetter mitspielt. Dann kann man Schloss Ribbeck erkennen, die verwinkelte Nauener Altstadt in Augenschein nehmen, das bewaldete Schönwalde-Glien bestaunen, schon von weitem die Herlitz-Wohnsiedlung mit der Rotunde erkennen, die Wisente in der Döberitzer Heide von oben ausmachen, den Baufortschritt in Karls Erdbeer-Dorf bestaunen oder das Olympische Dorf in Elstal bewundern. Auch der einzige Hafen der Region in Wustermark oder das gleich nebenan gelegene Güterverkehrszentrum sind gute Landmarken, die bei der Orientierung helfen.

Olaf Vandrey: „Ich liebe es, meinen Fluggästen das Havelland von oben zu zeigen. Aus diesem Blickwinkel zeigt sich erst, wie grün das Havelland ist, wie viel Natur es noch gibt und wie nahe doch alles zusammenliegt. Kaum hat man Schönwalde-Glien überflogen, ist man auch schon über Falkensee. Und nur einen Augenblick später überfliegt man Dallgow-Döberitz.“

Ein langfristiges Ziel ist es, in den nächsten Jahren weitere Flugstunden zu sammeln, um die nächste Stufe zu zünden: „Dann kann ich meinen kommerziellen Flugschein machen und mir auf lange Sicht mit dem Fliegen etwas dazuverdienen.“

Kritik an den kleinen Fliegern gibt es inzwischen auch schon. So mancher Havelländer beschwert sich, dass nun zwar der Fluglärm aus Tegel wegfällt, dafür aber die Privatflieger Krach machen. Olaf Vandrey: „Ja, diese Stimmen habe ich auch schon gehört. Im Vergleich zu einem Airbus A330 sind wir aber doch deutlich leiser. Wenn sich alle Flieger an die geltenden Regeln halten, sollte das nicht wirklich eine Belästigung sein.“ (Text: CS / Fotos: CS+OV)

Info: VAN-FLY, Olaf Vandrey, Falkenhagener Straße 56, 14612 Falkensee, Tel.: 03322-2938216, www.van-fly.de

Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 183 (6/2021).

Zu diesem Artikel gibt es auch ein YouTube-Video:
https://www.youtube.com/watch?v=LtJpRWGD8Fo
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